Gedichtvergleich: Der Mensch/ Größe der Menschen
Ich werde nun die beiden Gedichte „Der Mensch“ von Friedrich Hebbel und „Größe der Menschen“ von Wolf Biermann miteinander vergleichen. Im Folgenden werde ich deren Gemeinsamkeiten und Unterschieden analysieren und deren Auffälligkeiten beschreiben. Die beiden Gedichte stammen aus verschiedenen Epochen und behandeln somit verschiedene Motive und Thematiken.
Das Gedicht „Der Mensch“ von Friedrich Hebbel 1813 bis 1863 gehört der Epoche des Realismus an. In diesem Gedicht stellt der Autor dar, dass der Mensch durch zwei gegensätzliche Kräfte charakterisiert ist. Einerseits besitzt er den Drang nach neuer Erkenntnis zu streben und seinen individuellen Horizont zu erweitern. Andererseits hält ihn die „Gegenkraft“, die Faulheit, Langeweile oder Ruhe von seinem Vorhaben ab. Dieses Gedicht ist ein Sonett. Das bedeutet, dass es in vier Strophen zu je zwei Vierzeilern und zwei Dreizeilern gegliedert ist. Als Versmaß wurde ein Jambus verwendet, welcher weiblich, sprich unbetont, endet. Dieses Gedicht ist besonders durch das regelmäßige Metrum gekennzeichnet, denn dadurch sind die Leser in der Lage dieses Gedicht flüssig zu lesen. Als Reimschema hat der Autor einen umarmenden Reim verwendet, der in abba abba cdc ede gegliedert ist. In diesem Gedicht sind folgende rhetorische Mittel erkennbar. In der ersten und der dritten Strophe ist eine Anapher in der zweiten und dritten Verszeile deutlich erkennbar. Der Terminus „Sie“ wird jeweils am Zeilenanfang wiederholt. Des Weiteren hat der Autor eine Alliteration verwendet. In der ersten Strophe, in der zweiten Verszeile, folgen jeweils zwei Termini aufeinander, die die selben Anfangslaute haben „Sie strebt…“ und „aus allem…“, und auch in der vierten Strophe in der ersten Verszeile wurde noch einmal die Alliteration verwendet durch „der den…“. Von der ersten Strophe quer durch das ganze Gedicht durch bis zur vierten und letzten Strophe ist in jeder Verszeile die Assonanz auf dem Vokal „e“ erkennbar. Durch den vokalischen Halbreim mit dem Buchstaben „e“ wird ein warmes, vertrautes Klangbild erzeugt.
Das Gedicht „Größe der Menschen“ wurde von Wolf Biermann der am 15.11.1936 geboren wurde, verfasst. Dieses Gedicht wurde zur Zeit des Nationalsozialismus verfasst und publiziert. In diesem Gedicht bezieht sich die Hypothese, wie es der Titel schon sagt, auf die Größe der Menschen. Es wird ausgedrückt, dass die Größe der Menschen in derer Zerstörungskraft besteht. Der Mensch wird als machthaberisch dargestellt. Jedoch muss man beachten, dass diese interessante Darstellung negativ denotiert ist. Zur Form von diesem Gedicht gibt es folgendes zu erwähnen. Dieses Gedicht ist in fünf Strophen à zwei Verszeilen unterteilt. Kennzeichnend für das Gedicht ist sein freier Rhythmus, der auf ein Reimschema verzichtet und das Metrum ist als nicht regelmäßig einzuordnen. Wolf Biermann hat diverse, verschiedene rhetorische Mittel verwendet. In der ersten Strophe, in der ersten Verszeile wurde eine Inversion benutzt: „die abträgt der Regen“. Dieses rhetorische Mittel wurde auch in der dritten Strophe, erste Verszeile verwendet: „aufbrechen die Wunden“. Denn auf syntaktisch korrekter Ebene würde man sagen: „die der Regen abträgt“ bzw. „die Wunden brechen auf“. Es gibt eine Assonanz in jeder Verszeile von der ersten bis zur vierten Strophe, und zwar durch den Vokal „e“. Der vokalische Halbreim verschafft dem Gedicht ein kompaktes Klangbild und dadurch lässt es sich flüssig lesen. Ein weiteres wichtiges Stilmittel wurde verwendet, um den Inhalt präziser zu beschreiben: die Synonymie. In der zweiten Verszeile der ersten Strophe und der ersten Verszeile der zweiten Strophe wurde der Term „Meer“ wiederholt. Der erste Begriff von der zweiten, dritten und vierten Strophe ist der jeweils derselbe. Somit gibt es in diesen drei Strophen eine Anapher durch das Wort „Oder“. Durch diese Anapher und die folgenden Adjektive „städtebegrabend“ und „länderzertrümmernd“ wird dem Leser das Gefühl verdeutlicht, dass es sich hier um eine Beschreibung von Naturkatastrophen handelt die sich von Strophe zu Strophe steigert. Bevor das Gedicht daraufhin weist, dass der Mensch all dies durch seine Zerstörungskraft übertrifft und das Individuum sehr grausam sein kann. Die dritte Strophe ist durch die Metapher „die Wunden der Erde“ geprägt. Denn dies ist ein bildlicher Ausdruck für die Bombenanschläge und Explosionen in den beiden Weltkriegen. Auf klanglicher Ebene ist noch auffallend dass es eine Alliteration in diesem Gedicht und zwar in der ersten Verszeile, der vierten Strophe durch die beiden Termini „wir wieder“ gibt.
Zu den Gemeinsamkeiten dieser beiden Gedichte gibt es folgendes zu erwähnen. Beide Gedichte behandeln das Thema „Mensch“, jedoch wird der Mensch unterschiedlich dargestellt. Friedrich Hebbel stellt den Menschen als Individuum dar, der sich in einem Konflikt mit sich selbst befindet, da ihn der Drang nach Erkenntnis und seine Faulheit entscheidend prägen. Währenddessen stellt Wolf Biermann den Menschen als zerstörerisches Wesen dar, welches jegliche Naturkatastrophen übertrifft. Der Mensch wird als ein egozentrisches, herzloses und gewissenloses Wesen präsentiert.
Im ersten Gedicht „Der Mensch“ von Friedrich Hebbel kann man erkennen, dass in den ersten beiden Strophen das Faustische dargestellt wird. Denn gerade in diesem Drama spielen die beiden inneren gegensätzlichen Kräfte (die Wurzelkraft und die Gegenkraft) eine sehr zentrale Rolle. Auf der einen Seite ist Faust sehr durch seinen ständigen Drang nach neuer Erkenntnis zu streben geprägt, jedoch fehlt ihm andererseits in manchen Situationen das nötige Durchhaltevermögen, da seine permanente Unzufriedenheit und Ruhelosigkeit halten ihn davon ab. Besonders die Strukturen „Die Wurzelkraft im Menschen treibt zum Eilen“ und „Die Gegenkraft im Menschen treibt zum Weilen“ untermalen das Faustische in diesem Gedicht.
Abschließend möchte ich nochmals erwähnen, dass obwohl sich beide Gedichte mit dem Thema „Mensch“ befassen und aus unterschiedlichen Epochen stammen, werden zwei komplett verschiedene Ansichten präsentiert. Ich persönlich stimme dem Gedicht „Der Mensch“ von dem Dichter Friedrich Hebbel in einigen Punkten zu, denn ich bin ebenfalls der
Ansicht, dass der Mensch sehr unterschiedlich ist und von zwei gegensätzlichen Kräften charakterisiert ist.
Sonntag, 9. Mai 2010
Mittwoch, 3. März 2010
Arbeitsauftrag unter der Stunde:
Inwieweit ist Österreich multikulturell? Sind wir ein positives Beispiel für eine multikulturelle Gesellschaft? Was zeichnet eine multikulturelle Gesellschaft aus? Die Antworten auf diese Fragen sind sehr vielfältig. Ich zum Beispiel bin der Meinung dass Österreich ein multikultureller Staat ist, denn man kann sich hier gut integrieren und die Möglichkeiten eine Familie hier zu gründen sind ebenfalls vorhanden. Des Weiteren ist Österreich ein Staat wo auch viele Staatsbürger mit anderen Kulturen oder mit ausländischen Vorfahren, wichtige Ämter wie zum Beispiel Lehrer, Arzt, Politiker oder Richter bekleiden.
In den 1960er Jahren war die Wirtschaft in Österreich auf die Hilfe der sogenannten Gast- oder Zeitarbeiter angewiesen. Diese Periode wurde in zwei Phasen aufgeteilt. In der ersen Phase kamen jene aus dem Raum Griechenland oder Spanien. Sie kamen einerseits um den Staat für diese Zeit zu unterstützen und andererseits um etwas Geld zu verdienen um in ihrer Heimat durch Tavernen oder generell im Tourismus oder Gastronomie Fuß zu fassen. Die zweite Phase unterscheidet sich wesentlich von der ersten, denn die Arbeiter in der zweiten Phase gingen nie wieder in ihre Heimat Türkei oder ehemaliges Jugoslawien zurück. Sie waren dauerhaft vom Heimweh geplagt und somit schickten sie ihr erarbeitetes Geld zu ihren Familien um es auch ihnen zu ermöglichen nach Österreich überzusiedeln. Somit war der Grundstein für unsere heutiges multikulturelles Österreich gelegt. Heutzutage kann man diese Bürger rein theoretisch kaum mehr als Ausländern sehen, denn die meisten von ihnen gehören zur so genannten dritten Generation und sind alle in Österreich geboren. Ich bin der Meinung, dass es menschlich gesehen ein fataler Fehler wäre, jene Österreicher in das Heimatland der Eltern oder sogar Großeltern abzuschieben. Deshalb finde ich es sehr gut, was für verschieden Möglichkeiten der Staat Österreich diesen Bürgern mit der Chance sich zu integrieren bietet. Meine Oma beispielsweise hat diese Chance genutzt. Sie ist von Italien nach Österreich ausgewandert um gemeinsam mit meinem Opa ihre Kinder in Österreich grioß zu ziehen und ihnen ein solides Leben zu bieten.
Ich kann heute voller stolz behaupten, dass auch mir meine Eltern ein sorgenfreies Leben ermöglichen und ich in Österreich als Teil dieser dritten Generation von italienischen Auswanderer, einen Lebensstandart habe über den ich mich niemals zu beklagen wagen würde.
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In den 1960er Jahren war die Wirtschaft in Österreich auf die Hilfe der sogenannten Gast- oder Zeitarbeiter angewiesen. Diese Periode wurde in zwei Phasen aufgeteilt. In der ersen Phase kamen jene aus dem Raum Griechenland oder Spanien. Sie kamen einerseits um den Staat für diese Zeit zu unterstützen und andererseits um etwas Geld zu verdienen um in ihrer Heimat durch Tavernen oder generell im Tourismus oder Gastronomie Fuß zu fassen. Die zweite Phase unterscheidet sich wesentlich von der ersten, denn die Arbeiter in der zweiten Phase gingen nie wieder in ihre Heimat Türkei oder ehemaliges Jugoslawien zurück. Sie waren dauerhaft vom Heimweh geplagt und somit schickten sie ihr erarbeitetes Geld zu ihren Familien um es auch ihnen zu ermöglichen nach Österreich überzusiedeln. Somit war der Grundstein für unsere heutiges multikulturelles Österreich gelegt. Heutzutage kann man diese Bürger rein theoretisch kaum mehr als Ausländern sehen, denn die meisten von ihnen gehören zur so genannten dritten Generation und sind alle in Österreich geboren. Ich bin der Meinung, dass es menschlich gesehen ein fataler Fehler wäre, jene Österreicher in das Heimatland der Eltern oder sogar Großeltern abzuschieben. Deshalb finde ich es sehr gut, was für verschieden Möglichkeiten der Staat Österreich diesen Bürgern mit der Chance sich zu integrieren bietet. Meine Oma beispielsweise hat diese Chance genutzt. Sie ist von Italien nach Österreich ausgewandert um gemeinsam mit meinem Opa ihre Kinder in Österreich grioß zu ziehen und ihnen ein solides Leben zu bieten.
Ich kann heute voller stolz behaupten, dass auch mir meine Eltern ein sorgenfreies Leben ermöglichen und ich in Österreich als Teil dieser dritten Generation von italienischen Auswanderer, einen Lebensstandart habe über den ich mich niemals zu beklagen wagen würde.
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