Montag, 16. November 2009

II. Werksbesprechung- Verbesserung der I. SA


E.T.A Hoffmann (1776-1822) war ein Schriftsteller in der Epoche, Romantik (1795-1848). Sein Werk "Der Sandmann" ist eine Erzählung in der Tradition des Kunstmärchens der Schwarzen Romantik. Sie wurde im Jahre 1817 als erste und bekannteste Erzählung im Zyklus der Nachtstücke veröffentlicht. In dem ganzen Zyklus herrscht das typisch romantische Interesse für die "Nachtseiten der Natur", das Dämonische, Krankhafte, Schauerliche und Verbrecherische vor. Diese Novelle "Der Sandmann" ist durch ein Kindheitstrauma das ihn sein ganzes Leben lang verfolgt und ihn schließlich zerstört geprägt. Ich werde nun diese Leitfragen behandeln und schlussendlich das Ganze mit einer persönlichen Stellungnahme abrunden.

Wenn man den Sandmann liest, bemerkt man dass novellistisches Erzählen dadurch gekennzeichnet ist, dass in einem Augenblick der Handlung etwas Schauerliches, Dämonisches in die Alltagswelt einbricht. Somit wird die Handlung entscheidend beeinflusst. In dieser Novelle bezieht sich das auf den Sandmann welcher sich ins Unterbewusstsein von Nathanael entscheidend einnistet sodass er ihn sein ganzes Leben lang nicht mehr vergessen kann. Das Perspektiv spielt in diesem Zusammenhang ebenfalls eine sehr wichtige Rolle da er dies vom vermeintlichen Sandmann erworben hatte und seine Wahrnehmung dadurch entscheidend verändert wurde sodass er Unmenschliches als Menschliches wahrnimmt. Das Perspektiv symbolisiert hier das "Dingsymbol", welches sehr typisch und wichtig für eine Novelle ist. Eine Novelle ist durch eine irreale Handlung charakterisiert. Ein weiteres Merkmal dafür ist, dass E.T.A Hoffmann es schlussendlich offen lässt, ob Coppelius nun Coppola ist oder nicht. Dieses Werk ist ebenfalls durch eine kurze jedoch sehr kompakte Handlung geprägt. Nun ist es endgültig bewiesen, dass dieses Werk von E.T.A Hoffmann aus der Epoche der Romantik eine Novelle ist.

Wenn man die Beziehung von Nathanael zu den beiden Frauen Clara und Olimpia vergleicht und auf auffällige Details eingeht, kommt man zu folgendem Ergebnis. Die Beziehung Nathanael und Clara ist durch die starke Persönlichkeit von Clara geprägt. Es ist sehr untypisch für diese Zeit, dass die Frauen ihre eigene Meinung haben, öffentlich dazu Stellungnahme beziehen und zu ihrem Standpunkt stehen. Clara verkörpert dies und somit kommt es des Öfteren zum Streit zwischen Nathanael und ihr. Aus diesem Grund bezeichnet Nathanael Clara als einen gefühlskalten Automaten. <>. Nathanael ist so auf sich selbst konzentriert, dass er gar nicht erkannt, dass Clara ihn dadurch beschützen will und dass dies ihr Ausdruck von Liebe ist.

Die Beziehung von Nathanael und Olimpia ist ebenfalls durch die Frau charakterisiert. Nathanael kauft dem Wetterglashändler Coppola ein Perspektiv ab. << [...] er sah, num es zu prüfen durch das Fenster. Noch im Leben war ihm kein Glas vorgekommen, das die Gegenstände so rein, scharf und deutlich dicht vor die Augen rückte. (S.35)>>. Einzig und allein durch dieses Perspektiv wird die Wahrnehmung von Nathanael verändert und lässt Olimpia für ihn lebendig werden. Immer wenn Nathanael durch dieses Perspektiv Olimpia betrachtet, überfallen ihn seine Glückshormone und er vergisst alles um sich. Da Olimpia ein Automat ist, ist sie gar nicht in der Lage ihm zu widersprechen. Durch Worte wie <> kommuniziert sie mit ihm. Nathanael deutet dies als Zustimmung und gerät dadurch nie in Konflikt mit ihr. Der narzistisch weranlagte Nathanael führt somit eine Beziehung mit einem Autmaten, der sein "inneres Ich" widerspiegelt.

Nathanael verfällt aufgrund dem Perspektiv völlig dem Wahnsinn. Die Augen sind der Spiegel der Seele, wenn man keine Augen mehr besitzt, ist man folgedessen Seelenlos. Bei Olimpia machte Nathanael eine besondere Entdeckung, mit Hilfe des Perspektivs, die ihn sein ganzes Leben begleitet und prägt. <>. Die Zeiten zum einen in seiner Jugend wie auch als Erwachsener weisen einige Parallelen auf. Deshalb glaubt er daran, dass Coppelius und Coppola ein und dieselbe Person sind. Seine Jugend wird durch den guten Vater und den teuflischen Coppelius geprägt, während als Erwachsener der gute Spalanzani und der teuflische Coppola in sein Leben treten. Clara versucht Nathanael des Wahnsinns zu entziehen und will ihm erklären, dass er sich in einer einzigen Welt der Fiktion befindet. <>. Sein Kindheitstrauma, als ihm rein metaphorisch die Beine, Arme und Hände ausgerissen wurden und an anderen Stellen wieder angemacht wurden wiederholte sich als Erwachsener wieder. Jedoch nicht an seinem Corpus sondern an jenem des Automaten: Olimpia. <<[...] die zerrten und zogen sie hin und her, streitend in voller Wut um den Besitz [...] Olimpia's tod- erbleichtes Gesicht hatte keine Augen, statt ihrer schwarzen Höhlen [...] blutige Augen auf dem Boden liegend ihn anstarrten, die ergriff Spalanzani mit der unverletzten HAnd und warf sie nach ihm, daß sie seine Brust trafen (s.44/45)>>. Nun besitzt Olimpia keine Seele mehr und ist im Prinzip kein "menschliches" Wesen mehr für Nathanael.

Meiner Ansicht nach ist diese Novelle auch noch heute in unserem Alltag durch gewisse Kernpunkte aktuell. Die Parallelen beziehen sich meines Erachtens nach hauptsächlich auf die Wahrnehmungsstörung. In dem Werk "Der Sandmann" wird die Liebe von Nathanael zur Olimpia durch eine Wahrnehmungsstörung charakterisiert. Nathanael nimmt einen Automaten als Menschen wahr und verliebt sich so sehr in ihn, dass er sogar sein restliches Leben mit ihm teilen möchte. In diesem Fall wirkt das Irreale real und umgekehrt. Heutzutage lässt sich dies an Hand der Modelle, die auf der ganzen Welt auf den Catwalks laufen und dadurch ihre Körper präsentieren, vergleichen. Wir nehmen den Schlankheitswahn als real und normal wahr, während für uns dadurch die bekannten Kilos zu viel, unnatürlich erscheinen. Diese Wahrnehmungsstörung ist bei uns sehr weit verbreitet und betrifft viele verschiedene Altersgruppen. Die Gesellschaft hat uns also sozusagen ein unsichtbares Perspektiv aufgesetzt.

Abschliessend möchte ich zusammenfassend betonen, dass dies zwar eine irreale Geschichte ist, die aber dennoch für uns nachvollziehbar ist. Es wird hier ganz klar verdeutlicht, wie wichtig die Kindheit bzw. die Jugend für ein Kind ist. Des Weiteren bin ich der Ansicht, dass uns E.T.A Hoffmann mit seinem Werk "Der Sandmann" vermitteln wollte, was für Auswirkungen eine traumatisierte Kindheit für einen Jungen haben kann. Ich appelliere somit an alle Eltern, dass sie ihren Schützlingen die Kindheit im Rahmen des möglichen ausreichend mit Geborgenheit und Liebe gestalten.

Sonntag, 15. November 2009

Woyzeck

Arbeitsauftrag „Woyzeck“:


1. Lest "Woyzeck"! Und überlegt euch immer, was "wichtige
Stellen" sein könnten!

• Wichtige Stellen sind: Dr.Clarus hat den Woyzeck damals für zurechnungsfähig erklärt und er wurde somit zum Tode (durch das Schwert) verurteilt; Die Ermordung Maries- Da er dadurch völlig leer und ebenfalls „Tot“ ist;

2. Was fällt euch alles auf zu:
- Woyzecks Person und seinem Wahnsinn:

• Er nimmt imaginäre Stimmen wahr und hat Visionen dazu. Seine Visionen machen ihm jedoch Angst.

- der Gesellschaft, in der er lebt:

• Woyzeck Grundlagen sind Kriminalfälle. In dieser Zeit streitet man um körperliche, geistige und seelische Verfassung, um Lebenswandel, Moralität und um die Beziehung zu Gott. Zurechnungsfähigkeit und Verantwortlichkeit spielen ebenso eine wichtige Rolle in dieser Gesellschaft.

3. Was fällt euch bei der Form des Theaterstücks auf?

• Eine gewisse Kontinuität lässt sich insofern feststellen, als dass die Gestalt Woyzecks in beinahe jeder Szene im Mittelpunkt steht. Er ist da Zentrale-Ich. Dieses Drama ist sehr durch den Tod charakterisiert, er zieht sich sozusagen wie ein „Roter Faden“ hindurch.