Die NR-Wahl & Der Wahlkampf
Mit „großem Interesse“ bei schönem Herbstwetter haben am Sonntag den 28.09.08 die österreichischen Bürger ihr Wahlrecht bei der Nationalratswahl wahrgenommen.
Somit ist die Parlamentswahl in Österreich im Gang und die Parteien haben ihr Möglichstes getan, sei es durch irgendwelche Kampagnen, welche sie machten oder einfach mit Werbung durch die so genannten „Wahlzuckerl“. Selten wurde einem Wahlresultat so entgegengefiebert wie diesmal. Ebenfalls so selten lagen die Nerven in den Parteizentralen so blank wie in diesem Jahr, 2008. Ein möglicher Grund dafür wäre, dass heuer die 16- Jährigen das erste Mal wählen dürfen. Was immerhin 185.000 Stimmen zu folge hat. Man kann auch von einer Wahl der Rekorde sprechen, denn zum Ersten, stieg die Zahl der Wahlberechtigten um 3,7 %. Somit sind zur Wahl 6,3 Millionen Bürger aufgerufen. Zum Zweiten, durch die neu eingeführte Briefwahl, wurden 586.759 Wahlkarten beantragt, was der Leiter der Wahlabteilung im Innenministerium, Robert Stein, stolz bezeugte. Nun möchte ich gleich mit einem Zitat von Peter Gnam, ein politisch, interessierter Redakteur der österreichischen Zeitung beginnen: „Im Parlament werden die nächsten fünf Jahre jene Entscheidungen fallen, die in das Leben jedes Einzelnen eingreifen und es auch nachhaltig beeinflussen." Aus diesem Grund sollte daher den Wählern bewusst sein, dass sie mit ihrer Stimmabgabe mitentscheiden, wie diese Zukunft aussieht“.
Meiner Ansicht nach wird die Zeit nach der Wahl sehr kompliziert und schwierig genug, denn die Roten können nicht mit den Blauen, Orangen und mit gewissen Schwarzen. Die Schwarzen tun sich mit den Roten und den Blauen schwer, während sich die Blauen nicht mit den Orangen die „Macht“ teilen wollen und umgekehrt. Bei den Grünen weiß man eigentlich nicht wirklich was sie sich darunter vorstellen bzw. was sie wollen. Aus diesen Gründen ist es für mich verständlich, dass die Wahlbeteiligung zuletzt auf unter 80 Prozent sank. Diese geringe Wahlbeteiligung geht Hand in Hand mit einer Politikverdrossenheit, die nunmehr wohl einen traurigen Höhepunkt erreicht hat. Weiters bin ich der Meinung, dass man sich bzw. jeder Wähler bei soviel politischem Durcheinander Entscheidungshilfen schaffen sollte, wie es weitergehen und wer mit wem zusammenarbeiten sollte. Denn wenn sich jene Menschen so damit befassen würden, bräuchte man keinem Neuanfang mit einer handlungsfähigen Regierung.
Meiner Meinung nach ist es sehr wichtig, dass man sich mehr mit der Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit befasst. Ich vertrete gemeinsam mit den deutschen Wissenschaftlern folgenden Standpunkt und zwar, dass die Jugendlichen größtenteils nicht an ihrer Arbeitslosigkeit schuld sind. Studien zufolge hat dies mit Erziehung und dem Verhalten der Eltern zu tun, wie sie ihren Kinder das Familienleben vorleben, und fängt schon im Kindesalter damit an. Eine Studie im Jahre 2005 ergab, dass die meisten Eltern dieser „Problemkinder“ alleinerziehend sind oder in Scheidung leben. Dadurch haben jene Kinder niemals das Leben einer richtigen Familie kennen lernen dürfen und sind daher sehr selten mehr als nur in den Genuss einer Pflichtschulausbildung gekommen, da sie schon sehr früh für ihr eigenes Geld arbeiten gehen mussten. Das zweite Thema, das mir für sehr wichtig erscheint, ist, die Gewalt an den Schulen. Wieder sind Wurzeln im Familienleben zu finden. Durch das Fehlen von Vaterfiguren aufgrund der hohen Scheidungsrate ist eine Erziehung sehr viel schwieriger als mit beiden Elternteilen. Meistens haben sie keine Zeit oder wollen sich schlicht und einfach keine Zeit für ihre Schützlinge nehmen. Da sie ihre Kinder dadurch nicht erziehen und ihnen keine Grenzen setzen, lernen jene nicht mit Problemen um zu gehen oder sie zu bekämpfen, sondern regeln dies durch verschiedene Arten der Gewalt.
In meinen Augen ist die Abschaffung der Studiengebühren ein Nachteil. Nämlich, durch die kostenlose Anbietung eines Studiums werden sich noch mehr Studenten um einen freien Studienplatz bemühen. Was in meinen Augen den Ausländeranteil an den verschiedenen Universitäten in Österreich dementsprechend erhöht. Da sie in unserem Land ihr Studium kostenlos absolvieren können, während diese Deutschen, Schweizer etc. in ihren Heimatländern viel Geld dafür bezahlen müssten. Weiters sollten sich die Verantwortlichen an den verschiedenen Universitäten bewusst machen, dass sie bei freien Studienplätzen die österreichischen Staatsbürger vorziehen sollten. Das Land Österreich würde dadurch viel mehr profitieren und hätte in wirtschaftlicher Hinsicht dadurch einen größeren Vorteil, denn die Wahrscheinlichkeit dass ein Österreicher nach seinem Abschluss seine berufliche Karriere hier in Österreich starten wird, ist höher, als es sie ein Deutscher oder Schweizer tun würde. Somit wäre dies auf längere Zeit hinaus sinnvoller.
Zuletzt will ich noch das Thema: „Wahlmüdigkeit oder doch nur politisches Desinteresse?“, ansprechen. Ich persönlich finde, dass dies nichts mit Wahlmüdigkeit oder politischem Desinteresse zu tun hat wenn sich die österreichischen Bürger nicht die Mühe machen wählen zu gehen, denn dahinter steht weniger der Protest gegen das System als Frust über den Regierungskurs. Die einfachste Lösung wäre somit, handlungsfähige Parteien welche sich intensiver mit ihren Programmpunkten auseinandersetzen sollten, um für die verschiedenen Altersgruppen ansprechender zu sein. Dadurch würden meiner persönlichen Ansicht nach mehr Bürger in ihre verschiedenen Wahllokale gehen um durch die Abgabe ihrer Stimmen die Wahl positiv zu beeinflussen oder eventuell sogar mit zu entscheiden. Eine weitere Ursache ist womöglich, dass der Wunsch zu wählen stark vom so genannten ökonomischen Status des Einzelnen abhängig ist, was die Forschung bestätigt. Je höher Bildung und Einkommen, desto zuverlässiger die Wahlteilnahme.
Am Schluss möchte ich noch sagen, dass es in meinen Augen gar keine Partei in Österreich gibt mit der ich mich persönlich identifizieren könnte. Aus dem Reportoie der zehn Parteien gibt es ein paar Themen die für mich zwar ansatzweise vertretbar sind, jedoch im Ganzen betrachtet keinen wirklichen Sinn ergeben. Somit stell ich mir die Frage: „Warum sprechen die Politiker in unserem Land von Wahlmüdigkeit oder politischem Desinteresse?“ Ich bin der Ansicht, dass wenn die Politiker den Bürgern des Landes Österreichs einen interessanteren Eindruck aus der Welt der Politik zu verschaffen vermochten, müsste man sich solche Fragen nicht mehr stellen. Abschließend will ich ebenfalls noch kurz darauf aufmerksam machen, dass man sich die Bildung der jüngeren Generationen sehr ans Herz legt und vermehrt darin investieren sollte, da jene unsere Zukunft sind. Meine Wenigkeit ist nämlich der Meinung, dass Österreich die Anzahl höher qualifizierte Bürger steigern und die Arbeitslosigkeitsrate dadurch senken kann. Dies bedeutet ein wirtschaftliches Plus für unser Land.
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